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So erstellen Sie ganz einfach eine SCORM-Datei

Wenn Sie ein Lernmanagement-System verwenden, ist es wichtig zu wissen, was SCORM ist und wie Ihr E-Learning davon profitiert. Wir erläutern Ihnen alles, was Sie wissen müssen.

Videhi Bhamidi
Ein Bild von zwei Händen, die auf einen Laptop-Bildschirm zeigen. Eine dritte Hand bedient das Mousepad des Laptops und erstellt eine SCORM-Datei.

Heutzutage werden die meisten E-Learning-Inhalte in Lernmanagement-Systemen (LMS) oder Lernerlebnis-Plattformen (LXP) gehostet. Es ist jedoch unbedingt erforderlich, sie wiederverwendbar zu gestalten, um Interoperabilität und nahtlose Migrationen zu gewährleisten. So werden die Inhalte für verschiedene Nutzer sowie von unterschiedlichen Geräten und Plattformen aus zugänglich, ohne dass komplizierte Veränderungen daran vorgenommen werden müssen. Außerdem ist es wichtig, dass bei diesem Prozess keine Tracking- und Berichtselemente verloren gehen.

Hier kommen SCORM, AICC, xAPI und Tin Can ins Spiel. Dies sind einige der bekannten Interoperabilitäts-Standards im Bereich Lerntechnologie, die es E-Learning-Kursen und kompatiblen LMS ermöglichen, miteinander zu kommunizieren.

Wir erläutern Ihnen die Bedeutung von SCORM beim E-Learning und erklären Ihnen, wie Sie ganz einfach SCORM-Dateien erstellen.

Was ist SCORM?

Das Shareable Content Object Reference Model (Objektreferenzmodel für teilbare Inhalte), oder kurz SCORM, ist eine Sammlung technischer Standards für das E-Learning. Es wurde in den 1990er Jahren entwickelt, um den Austausch von Inhalten und Daten zwischen Learning-Management-Systemen (LMS) und Online-Kursen zu erleichtern. Es steuert zwei wesentliche Aspekte eines LMS: das Verpacken von Inhalten und den Datenaustausch. SCORM-basierte Inhalte gewährleisten mittels intelligenter Metriken das Tracking und somit die Rechtmäßigkeit von Testergebnissen und sie leiten Lernmanager an, sich weiter auf spezifische Wissenslücken der Lernenden zu konzentrieren.

Welche SCORM-Versionen gibt es?

Es gibt zwei Haupttypen von SCORM-Dateien: SCORM 1.2 und SCORM 2004. SCORM 1.2 ist die ältere Version und wird immer noch häufig verwendet. Es eignet sich gut für kleinere Projekte, da es einfacher ist. Die SCORM 2004-Version hingegen ist fortschrittlicher und bietet erweiterte Funktionen wie Suche, persistente Sitzungen und Interaktionsdaten. Sie ist besser geeignet für größere Projekte, die komplexere Anforderungen haben.

Gibt es noch andere Formate?

Es wurden noch zwei neuere Formate entwickelt, die SCORM ergänzen oder ersetzen können: Tin Can/xAPI und CMI5. Tin Can/xAPI erfasst und speichert Lernaktivitäten außerhalb des LMS wie Spiele und Simulationen. CMI5 basiert auf xAPI und trackt Lernaktivitäten in nicht-LMS-Umgebungen wie Simulatoren. Diese Formate bieten mehr Flexibilität und Tracking-Fähigkeiten. Dies ist vor allem für Organisationen relevant, die vielfältige Lernkontexte (Simulationen, Gamification, E-Kurse) anbieten und die Lernergebnisse aufzeichnen und nachverfolgen wollen.

Es wurden noch zwei neuere Formate entwickelt, die SCORM ergänzen oder ersetzen können: Tin Can/xAPI und CMI5. Tin Can/xAPI erfasst und speichert Lernaktivitäten außerhalb des LMS wie Spiele und Simulationen. CMI5 basiert auf xAPI und trackt Lernaktivitäten in nicht-LMS-Umgebungen wie Simulatoren. Diese Formate bieten mehr Flexibilität und Tracking-Fähigkeiten. Dies ist vor allem für Organisationen relevant, die vielfältige Lernkontexte (Simulationen, Gamification, E-Kurse) anbieten und die Lernergebnisse aufzeichnen und nachverfolgen wollen.

Welche Vorteile bietet SCORM?

1. Kompatibilität

E-Learning-Kurse, die im SCORM-Format erstellt wurden, können unabhängig von Betriebssystemen auf fast allen LMS-Plattformen und Geräten verwendet werden.

2. Effektives Tracking                               

SCORM ermöglicht eine effektive Nachverfolgung von Lernfortschritten und Ergebnissen, was für Unternehmen wichtig ist, um sicherzustellen, dass ihre Mitarbeitenden die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben.

3. Speichern von Lernfortschritten

Ein Lernender muss einen SCORM-Kurs nicht in einem Durchlauf absolvieren. SCORM ermöglicht das Speichern von Zwischenschritten, so dass ein Lernender die Lektionen unterbrechen und zu passender Zeit wieder aufnehmen kann.

4. Klare Kursstruktur

Mit einem SCORM-basierten Kurs können Sie einen vorgegebenen Lernpfad definieren und Regeln für das Durchlaufen festlegen. So können Sie zum Beispiel vorgeben, dass Lernende zuerst ein Einleitungsvideo anschauen, dann eine Lektion lernen und erst im Anschluss den Abschlusstest absolvieren können.

Wahl des richtigen Authoring-Tools

Unsere Expert*innen haben einen hilfreichen Leitfaden erstellt,

der Ihnen bei der Auswahl eines Authoring-Tools hilft,

das die Anforderungen Ihres Unternehmens erfüllt.

Wie erstellen Sie also eine SCORM-Datei?

Eine SCORM-Datei ist eine Zip-Datei, die Markup-Dateien enthält. Diese geben Aufschluss darüber, wie sich ein Kurs zusammensetzt, einschließlich aller spezifizierten Werte. Sie umfasst:

  • XML Manifest-Datei (imsmanifest.xml) – hierin befinden sich alle Informationen, die das SCORM-kompatible LMS benötigt, um die Inhalte bereitzustellen: den eindeutigen Kennzeichner, die Metadaten des SCORM-Kurses, die Ressourcen-Definitionen aller Dateien, die zur Einführung und Bereitstellung dieser Ressourcen benötigt werden, und eine Organisation von Lernaktivitäten.
  • Ressourcen-Dateien – sie enthalten den Kurs und dessen Lernaktivitäten.
  • Schema-Dateien (XSD und DTD) – sie stellen den Bezug zur Manifest-Datei her.

Um eine bestehende SCORM-Datei öffnen zu können, benötigen Sie also einen ZIP-Konverter. Im folgenden Absatz erklären wir Ihnen, mit welchen Tools und Methoden Sie SCORM-Dateien erstellen können.

So erstellen Sie ein SCORM-Paket

Wir zeigen Ihnen drei Wege, wie man ein SCORM-Paket erstellen kann:

1. Eigene Erstellung

Um selbst eine SCORM-Datei zu erstellen, benötigen Sie keine weiteren Tools. Jedoch sind dazu umfangreiche technische Kompetenzen erforderlich. Diese Methode ist zwar billiger, aber sehr zeitaufwändig. Sie müssen Ihre gesamten Ressourcen, einschließlich Text, Bilder, Videos und Audio, in einen Ordner einfügen. Sie müssen ein Storyboard erstellen, um es in den Kurs zu integrieren und den gesamten Kurs, mit seinen Multimedia-Links, in einem Google-Doc strukturieren. Das Herunterladen als Website gewährleistet, dass der Kurs im LMS richtig dargestellt wird. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Laden Sie das Muster-SCORM-Paket von scorm.com herunter. Kopieren Sie die XML- und XSD-Dateien in Ihren HTML-Kursordner, den Sie im vorangegangenen Schritt erstellt haben.
  • Öffnen Sie imsmanifest.xml mit einem Texteditor. Passen Sie die imsmanifest-Datei an Ihre Kursinhalte an: Editieren Sie den Text im „Titel“-Feld und ändern Sie die Links zu den HTML-Ressourcen Ihres spezifischen Kurses. Stellen Sie sicher, dass die erste Ressource in der Liste Ihre Haupt-HTML-Datei ist, die die Links zu allen anderen Ressourcen Ihres Kurses enthält. Nachdem Sie Ihre individuelle imsmanifest-Datei erstellt haben, müssen Sie Ihre HTML- und SCORM-Dateien zu einem ZIP-Archiv hinzufügen. Laden Sie als nächstes die sich daraus ergebende Datei in Ihr LMS hoch und überprüfen Sie, ob die Inhalte richtig dargestellt werden. Obwohl diese Methode den Vorteil hat, dass Sie die vollkommene Kontrolle über den Prozess haben und die Kosten niedrig sind, müssen Sie dafür jedoch über komplexe technische Kompetenzen verfügen und viel Zeit investieren.

2. Verwendung eines Konverters

Diese Methode spart zwar Zeit, Sie müssen jedoch in SCORM-Konverter-Tools investieren – zusätzlich zu den Instruktionsdesigner*innen. Die Schritte sind überschaubar und einfach.

Sie können Inhalte aller Art – u. a. PDF, Word, PPT, Vimeo oder YouTube-Links – einzeln oder in Kombination für einen Kurs in ein SCORM-Paket umwandeln. Sie müssen keine wertvolle Zeit verschwenden und können sich voll und ganz auf die Inhaltserstellung und das Instruktionsdesign konzentrieren. Sie brauchen dafür lediglich einen SCORM-Konverter. Dieser transformiert Ihre Kurse von visuellen Inhalten zu HTML-kompatiblen SCORM-Paketen, die nach dem Herunterladen direkt in ein LMS hochgeladen werden können.

Sie können die Tracking- und Berichts-Modalitäten nach Bedarf festlegen. Dies ist die beste Option für sehr schlanke L&D-Teams, die mit knappen Budgets haushalten müssen. Sie können das Paket nun entweder in Ihr LMS oder direkt in Ihre Website importieren.

3. Verwendung eines Authoring Tools

Die Verwendung eines mit allen Funktionen ausgestatteten Authoring-Toolkits ist die effizienteste Art und Weise, um innerhalb eines einzigen Tools SCORM-Pakete für Ihre E-Learning-Kurse zu erstellen. Sie können hochgradig interaktive Inhalte von Grund auf erstellen und deren SCORM–kompatible Version LMS–tauglich machen.

Erstellen Sie mit unserem Authoring-Tool SCORM-Dateien von Grund auf

Mit Easygenerator, einem benutzerfreundlichen Authoring-Tool, wird diese Aufgabe viel einfacher. Für die Verwendung unseres Tools benötigen Sie keine vorherige Schulung oder besondere Fähigkeiten. Folgen Sie einfach diesen Schritten:

  1. Wählen Sie eine einsatzbereite Vorlage aus den verfügbaren Beispielkursen aus.
  2. Beginnen Sie mit deren Modifizierung, fügen Sie Ihre Inhalte hinzu und wählen Sie die interaktiven Elemente aus, die Sie integrieren möchten. Es stehen zahlreiche interaktive Formate zur Verfügung, und Sie müssen Ihre Auswahl lediglich per „Drag and Drop“ einfügen.
  3. Wenn Sie mit der Erstellung fertig sind und sich die Vorschau angesehen haben, veröffentlichen Sie den Kurs im LMS und laden das SCORM-Paket herunter.
  4. Anschließend können Sie die Tracking- und Berichts-Modalitäten festlegen.

Fertig. Nun hätten Sie also Ihren Kurs erfolgreich in das LMS exportiert – mit vollständiger SCORM-Kompatibilität. Das i-Tüpfelchen: Ihre Autor*innen benötigten keine Programmier- oder Instruktionsdesign-Kenntnisse.

Zum Autor

Videhi Bhamidi ist Principal Strategist und kümmert sich bei Easygenerator um Didactics and Discovery-Projekte. Sie hat über 15 Jahre Erfahrung in den Bereichen E-Learning, Forschung in der Anwendererfahrung und Vordenker-Projekten und erstellt regelmäßig Beiträge für L&D-Magazine. Sie ist Oxford-Absolventin und bestrebt, Design, Forschung, Technologie und Didaktik in ihren Lösungen zu vereinen.